Mehr Wert!

Glokal verantwortlich handeln für ein gutes Leben für Mensch, Tier und Erde


Nachhaltige Beschaffung ...

Öffentliche Hand: Eine Marktmacht mit großem Veränderungspotenzial

Bund, Länder und Kommunen kaufen jährlich Waren und Dienstleistungen für rund 480 Milliarden Euro ein. 60 % dieser Ausgaben entfallen auf Kommunen. Damit kommt der öffentlichen Hand eine wichtige Rolle zu, mit ihren Einkäufen einen Beitrag für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Menschenrechte in den Lieferketten  und für den Schutz unserer Lebensräume zu leisten. Zudem kann nachhaltige Beschaffung dazu beitragen, Vergaben kostensparend, lösungsorientiert und energie- sowie ressourceneffizient zu gestalten.

Öko-faire Beschaffung ist möglich

IT-Hardware, Dienstbekleidung und andere Textilien jeder Art, Büromöbel und -ausstattung, Pflastersteine, Lebensmittel, Baumaterial und Farben, Sportbälle und Spielzeug u. v. a. - hinter vielen Artikeln stecken gravierende Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung. Die gute Nachricht: Bei immer mehr Produkten gibt es inzwischen Alternativen, die unter fairen Arbeitsbedingungen und/oder in umweltschonende Produktionsverfahren hergestellt wurden, nachgewiesen durch Gütesiegel oder durch die Mitliedschaft in Multi-Stakeholder-Initiativen.

Workshops zu öko-fairer Beschaffung

Um Ihnen als Verantwortliche - politische Entscheidungsträger*innen und Beschaffer*innen - Wege für die diversen Schritte im Beschaffungsprozess aufzuzeigen, wie Sie die öko-faire Idee in Ihre Praxis umsetzen und (vermeintliche wie auch relle) Hürden gut bewältigen können,  bieten wir Workshops zu öko-fairer Beschaffung in Ihrer Kommune, Ihrem Landkreis oder Ihrer Landesbehörde - oder gern auch auf interkommunaler oder Landesebene - an. 

Kontakt

Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Tamara Enhuber, Fachpromotorin für global verantwortliches Wirtschaften, unter tamara.enhuber@mehr-wert.org oder Tel. 0176-47109800.

Leuchtturmprojekt "Sozial und ökologisch verantwortliche Beschaffung des Landes"

Im Rahmen des Fortschreibungsprozesses zur Nachhaltigkeitsstrategie des Saarlandes wurde das von mehr Wert! eingereichte Projekt "Sozial und ökologisch verantwortliche Beschaffung (sövB) des Landes" von einem vom Land berufenen Expertinnen- und Expertenteam als eines von 10 Leuchtturmprojekten ausgewählt.

Das Projekt beinhaltet eine Prozessbegleitung des Landes durch mehr Wert! bei folgenden Maßnahmen/Schritten: eine Erhebung des Status Quo der Beschaffung des Landes, eine Tagung für Beschaffer*innen und politische Entscheidungsträger*innen von Land und Kommunen, die Entwicklung eines Konzepts für eine sövB des Landes, eine  schrittweise Umsetzung sövB sowie eine Überarbeitung des Beschaffungs- und Vergaberechts des Landes.

Details zu dem Projekt siehe Bericht zum Fortschreibungsprozess der Nachhaltigkeitsstrategie für das Saarland 2020-2022, S. 43f., Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes







Weitergehende einführende Infos zu nachhaltiger Beschaffung

Nachhaltige Beschaffung ist das neue Normal, Video von Bund und Ländern

Nachhaltige Beschaffung, agl (Arbeitsgemeinschaft Eine Welt-Landesnetzwerke), Flyer

Gute Gründe für nachhaltige Beschaffung, weed, Argumentationshilfe

Wie sieht faire Beschaffung in der Praxis aus?, SKEW, Video mit Einblick in die Aktivitäten der Vorreiterkommunen Bremen, Aidlingen und Dortmund

Kompass Nachhaltigkeit, SKEW, Navigationsvideo zu Internetportal mit Hintergrundinformationen und Tipps zur Umsetzung nachhaltiger öffentlicher Beschaffung, einer Produktsuche mit „Gütezeichen-Finder“ zum Auswerten und Vergleichen von Gütezeichen, Textbausteinen für die Ausschreibungsunterlagen, Anbietern von zertifizierten Produkten und viele kommunale Praxisbeispiele für Vergaben, Ratsbeschlüsse und Leitfäden zur fairen und nachhaltigen öffentlichen Beschaffung


... und andere Handlungsfelder von Bund, Ländern und Kommunen:

Pressemitteilung, Saarbrücken, 02.08.2022

Bündnis Saarland-Verantwortung-Lieferketten im Gespräch mit Arbeitsminister Dr. Magnus Jung zu Handlungsmöglichkeiten des Landes zur Stärkung von Menschenrechten und Umweltschutz in Lieferketten

Am Montag, den 1. August, diskutierten der Arbeitsminister des Saarlandes, Dr. Magnus Jung, und Vertreter:innen des „Bündnis Saarland-Verantwortung-Lieferketten“, welchen Beitrag sein Ministerium dazu leisten könnte, den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt entlang der globalen Lieferketten zu stärken. Das Gespräch verlief sehr konstruktiv – Dr. Jung sicherte zu, die im Verlauf des Treffens besprochenen Ideen zu prüfen und den Austausch nach der Sommerpause fortzusetzen.

Ausgangspunkt der Begegnung war ein Schreiben des Bündnisses an alle Mitglieder der Landesregierung.  In ihm hatte das Bündnis das Kabinett aufgefordert sicherzustellen, dass mit den Mitteln des Landes keine negativen Auswirkungen auf die Menschenrechte und Umwelt verursacht oder begünstigt werden. Um dieser staatlichen Schutzpflicht nach dem Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte nachzukommen, stünden dem Land, so das Bündnis, verschiedene Hebel zur Verfügung: angefangen von der landeseigenen Beschaffung, über die Landesbeteiligungen, über seine Geld- und Kapitalanlagen, seine Wirtschaftsförderung und seine Unterstützung von Unternehmen bei der zukünftigen Umsetzung des Lieferkettengesetzes wie auch von CSR-Richtlinien.

Einige der anderen Bundesländer zeigen bereits, in welche Richtung der Weg gehen kann. In der Beschaffung ist Bremen mit seinen Bieterdialogen und verbindlichen sozialen Vergabekriterien einer der Vorreiter. Eine Reihe von Bundesländern im Norden nutzt gemeinsam für ihre Risikoanalysen und ihr Monitoring in der Beschaffung Instrumente der Organisation Electronics Watch. Auch in mehreren Verwaltungsausbildungen ist sozial verantwortliche Beschaffung fester Bestandteil. Schleswig-Holstein hat  eine Finanzanlagestrategie Nachhaltigkeit. In Sachsen-Anhalt wurde im Koalitionsvertrag beschlossen, einen Nachhaltigkeitshaushalt aufzustellen, in dem alle Ausgaben den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN (SDG) zugeordnet werden sollen.

Darüber und über weitere Handlungsmöglichkeiten, Einfluss auf die Arbeits-, Lebens- und Umweltbedingungen entlang der globalen Wertschöpfungsketten zu nehmen, will das Bündnis auch mit den anderen Mitgliedern des Kabinetts besprechen. Aus mehreren Ministerien liegen bereits weitere Gesprächsangebote vor.

Hintergrund:
Auszug aus Anschreiben an alle Kabinettsmitglieder (siehe Anlage)
In dem Bündnis Saarland–Verantwortung–Lieferketten sind vertreten: Aktion 3. Welt Saar e. V., Arbeitskammer des Saarlandes, Attac Saar, BUND Landesverband Saarland e. V., DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, Fair im Saarland e. V. (FimS), Diriamba-Verein / Fairtrade Initiative Saarland e. V. (FIS), Greenpeace Saar, Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) Trier, Landesbezirk Saar, Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt des Saarlandes (KoWA), mehr Wert! e. V., Netzwerk für Entwicklungspolitik im Saarland e. V. (NES), Ökumenisches Netz Rhein-Mosel-Saar, Transition Town Saarbrücken e. V., Ver.di Bezirk Region Saar Trier, Weltveränderer e. V.

Kontakt:
Tamara Enhuber
Koordination Bündnis Saarland-Verantwortung-Lieferketten
c/o mehr Wert! e. V.
Evangelisch-Kirch-Str. 8
66111 Saarbrücken
Tel. 0681-95816236 │ Mobil: 0176-47109800
E-Mail: wika-koord-saar@mehr-wert.org